Nachhaltig ist nicht gleich nachhaltig.
Der Markt fordert ein immer grösseres Umweltbewusstsein. Viele etablierte Unternehmen versuchen darauf zu reagieren und setzen bei der Herstellung ihrer Produkte vermehrt auf nachhaltigere, recycelbare Materialien. Auch Start-ups haben diese Nachfrage und das damit verbundene Potenzial erkannt und lancieren Geschäftsideen, bei denen Umweltverträglichkeit im Mittelpunkt steht. Doch was zeichnet ein nachhaltiges Produkt wirklich aus?
Mit gutem Gewissen geniessen
«Ich möchte hochwertige und funktionale Produkte entwerfen, welche die Leute täglich zum Lächeln bringen, weil sie sie schön finden und mit gutem Gewissen geniessen können.» Dieses Ziel hat sich der Schweizer Architekt und Designer Andreas Frei bei der Gründung des Unternehmen HappyTrays gesetzt. Aber was bedeutet Geniessen mit gutem Gewissen? Keine einfache Frage, aber eine wichtige, die wir uns nicht nur in unserer Rolle als Produktdesigner, sondern auch als Konsumenten in unserem täglichen Leben stellen. Eine objektive, richtige Antwort gibt es kaum, ein Gewissen ist schliesslich etwas sehr Persönliches. Im Zentrum stehen Konsumentscheidungen, die ein gutes, befriedigendes Gefühl hinterlassen, ohne schlechten Beigeschmack. Das geht nicht immer, manchmal gibt es zum Beispiel noch keine ökologischen Alternativen für ein Produkt, oder sie sind viel teurer. Wichtig ist es, nicht wegzuschauen, sondern abzuwägen und eine bewusste Entscheidung zu treffen.
Fragen statt wegschauen
Um bei der Beurteilung nach der Nachhaltigkeit eines Produktes etwas tiefer zu gehen als bisher, möchten wir unsere Leser dazu animieren, beim nächsten Kaufentscheid, oder der nächsten Produkteinführung, einige Fragen mehr zu stellen.
Anhand unseres eigenen Beispiels HappyTrays werden wir aufzeigen, welche Hauptfragen wir uns als Gründer gestellt haben und was es für uns bedeutet, ein nachhaltiges Produkt auf den Markt zu bringen. Wir sehen uns nicht als Vorbild, sind aber davon überzeugt, dass man, mit etwas genauer Hinsehen bei Kaufentscheidungen, mehr Freude an den Produkten hat und gleichzeitig eine positive Veränderung bewirken kann.
Die richtigen Materialien
Wir haben es in der Einleitung schon angesprochen, am Anfang steht meist die Frage nach dem Ausgangsmaterial. Obwohl man bei Kunststoffen auch die Tendenz und das Bedürfnis spürt, auf 100 % rezykliertes Material zurückzugreifen, ist dies noch immer mit Herausforderungen der Technik und der Akzeptanz verbunden. Mit Holz konnte man schon immer auf einen natürlichen, nachwachsenden Rohstoff vertrauen, welcher oft lokal beschafft werden kann und mehrheitlich energieeffizienter ist, als andere Materialien. Doch auch Holz muss unter bestimmten Bedingungen bewirtschaftet werden, damit man von nachhaltiger Rohstoffgewinnung sprechen kann.
Heimische Holzsorten, die regional angebaut werden, sind zu bevorzugen. Es ist wichtig, dass die Bäume im Einklang mit den bestehenden Auflagen und Gesetzen, sowie den weitergehenden Ansprüchen an Nachhaltigkeit, bewirtschaftet werden. Es kann schwierig und zeitaufwändig sein, die nötige Transparenz zu schaffen, um dies selbst beurteilen zu können. Produktsiegel wie zum Beispiel FSC, PEFC, Naturland etc. sind daher sehr hilfreich. Solche Labels stellen sicher, dass Wälder zum Beispiel nach strengeren ökologischen und sozialen Prinzipien bewirtschaftet werden. Das soll dazu beitragen, dass die Wälder langfristig erhalten bleiben.
Ebenso wichtig ist der Blick in die Zukunft: Jedes Produkt, selbst ein langlebiges und vielseitig einsetzbares, hat eine begrenzte Lebenszeit und wird irgendwann entsorgt. Es stellt sich dann die Frage, wie es entsorgt wird, welche Teile wiederverwertet werden können und was mit dem überschüssigen Material geschieht.
HappyTrays sind aus nachhaltigem Birkenfurnier, das heisst, es stammt aus Wäldern, die langfristig und verantwortungsvoll bewirtschaftet werden. Unsere Partner sind zertifiziert und verwenden Birkenholz aus dem baltischen Raum, wo es eine heimische Holzsorte ist und keine langen Transportwege zurücklegt, zuerst zu unseren Produzenten in Schweden und danach zu unseren Kunden in die Schweiz. Die Inspiration für die Vielfalt unserer Designs schöpfen wir aus der Natur. Um diese Vielfalt zu schützen, investieren wir einen Prozentsatz unserer Einnahmen in den Schutz regionaler Wälder und deren Biodiversität.
Lokale Herstellung (wo, wie, wieviel...)
Der richtige Herstellungsort ist elementar für die Nachhaltigkeit eines Produkts, denn nur so kann sichergestellt werden, dass faire, sichere Arbeitsbedingungen gegeben sind und Herstellungsprozesse die Umwelt nicht übermässig belasten. Die Nutzung lokaler Ressourcen ist zudem, durch die kürzeren Transportwege, weit energieeffizienter und erlaubt eine bessere Kontrolle über den Ursprung und die Art der Gewinnung der Ressourcen.
Danach ist es wichtig, den Herstellungsprozess eines Produktes zu verstehen. Entsteht es voll automatisiert auf dem Fliessband, oder wird es einzeln von einem qualifizierten Handwerker geschaffen? Unterstützt man damit ein lokales Handwerk, eine lokale Kompetenz oder Technologie? Birgt die Produktion Gefahren, oder bringt Verschmutzungen, zum Beispiel von Wasser, mit sich? Handelt es sich um Massenware, oder kleine Stückzahlen mit wenig Ausschussmaterial?
Die Herstellung eines HappyTrays ist echte Handwerkskunst. Sie werden in der Schweiz entworfen und auf der Insel Öland unter vorbildlichen Bedingungen und in kleinen Stückzahlen einzeln von Hand gefertigt. Bei der Herstellung werden weder Lösungsmittel noch Wasser verwendet, somit ist auch kein Mitarbeiter schädlichen Stoffen ausgesetzt. Alle HappyTrays Design erscheinen in limitierter Auflage.
Langlebig und funktional
Nachhaltigkeit endet für uns nicht beim Material und der Herstellung. Anzustreben ist eine lange Lebensdauer. Hohe Qualität, Reparierbarkeit und zeitlose Designs tragen dazu bei, dass Produkte länger halten und weniger schnell ersetzt oder entsorgt werden müssen. Produkte, welche vielseitig einsetzbar sind, oder neu gelebt werden können, bereiten uns länger Freude und können erst nach langer Zeit wieder dem Materialkreislauf zurückgeführt werden.
HappyTrays sind vielfältig einsetzbar. Als lebendige Einzelstücke setzen sie farbliche Akzente, ob auf dem Esstisch, in der Küche, oder im Wohnzimmer. Kombiniert mit zusammenklappbaren Tischgestellen werden sie im Handumdrehen selbst zu verspielten Beistelltischen, bei denen die Trays, mit ihren unterschiedlichen Looks, zum regelmässigen Tauschen einladen. Ein „pausierter“ Tray ist schnell verstaut und braucht wenig Platz. Die Designs sind sowohl farbenfroh als auch zeitlos – wir verzichten bewusst auf streng saisonale Designs.
Unsere Produkte sind von höchster Qualität, für den alltäglichen Gebrauch und eine lange Lebensdauer konzipiert. All unsere Trays haben gerundete Kanten, das macht sie sehr angenehm in der Hand und schützt den Lack vor Stössen. Sie sind für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen, fleckenresistent (Oberfläche getestet auf Öl, Alkohol, Tee, Kaffee, Wein und mehr), spülmaschinenfest (sogar in industriellen Maschinen bis 95 °C) und für den Gefrierschrank geeignet (bis -20 °C).
Übereinstimmende Werte
Letztlich stellt sich noch die Frage, was für ein Unternehmen hinter den Produkten steht und ihre langfristige Stellung zum Thema Nachhaltigkeit. Damit zusammen, hängen auch dessen Werte und Ziele. Ob ein junges Start-up mit Ambitionen, oder eine etablierte, bewährte Organisation mit Tradition? Die Eine, richtige Antwort gibt es nicht, aber es kann einiges mehr an Freude bereiten, wenn man ein Produkt oder einen Service von einem Anbieter nutzen kann, dessen Grundeinstellungen mit den eigenen übereinstimmen.
HappyTrays ist ein Schweizer Familienunternehmen und entstand aus unserer Liebe für nordisches Design und den skandinavischen Lebensstil. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, mit unseren lebendigen Designs Freude in das Zuhause unserer Kunden zu bringen. Wir sind stolz auf unsere Produkte und legen Wert darauf, lokal zu entwerfen, nachhaltig zu beschaffen und unter vorbildlichen Bedingungen zu produzieren; alles in Europa und in kleinen Mengen.
Mehr Freude an Produkten
Zusammenfassend gibt es also vier Kernfragen, die uns dabei helfen können zu verstehen, wie nachhaltig ein Produkt tatsächlich ist. Ziel dabei ist es, eine bewusste Entscheidung treffen zu können, ob man ein Produkt mit gutem Gewissen geniessen kann.
Woraus wird das Produkt hergestellt?
Wo und unter welchen Bedingungen wird das Produkt hergestellt?
Wie funktional und langlebig ist das Produkt?
Stimmen meine Werte mit dem des Unternehmens überein?
An unserem eigenen Beispiel HappyTrays haben wir aufgezeigt, welche Hauptfragen wir uns als Gründer gestellt haben. Wir wissen, dass wir noch mehr für unsere Umwelt tun können. Doch wir sind zufrieden, denn wir stellen uns diese wichtigen Fragen regelmässig und definieren, was es für uns bedeutet, ein nachhaltiges Designprodukt auf den Markt zu bringen.